Na Ihr könnt Euch sicher noch erinnern, letztes Jahr waren wir ja auch schon im Bündnerland in den Ferien. Jetzt, ein Jahr älter, war meine Chefin sehr gespannt wie ich diesmal arbeiten würde.
Ich kann Euch schon mal vorneweg sagen, es waren viele neue Sachen, mit denen ich konfrontiert wurde und es war echt anstrengend. Aber ich war «meistens» immer voll dabei und meine Chefin war glaub ich, ziemlich zufrieden mit mir. Jetzt aber mal der Reihe nach….
Samstag
Da wir bereits am Freitag angereist waren, beschloss mein Rudel heute eine schöne Wanderung zu machen. Etwas Gemütliches 😎!! Meiner Chefin fiel der Wallfahrtsort Ziteil ins Auge und kurzentschlossen ging es los. Der Start war beim Wanderparkplatz von Munter. 4,7 km, 567 hm, 1 ¼ Stunden, das war echt gemütlich. Super war, dass keine Kühe da waren, so konnte ich immer frei herumtoben.
Ziteil
Es war zwar wunderschönes Wetter, aber es blies ein bissiger Wind. Da die Gaststube des Wallfahrtsortes proppenvoll war, entschloss sich das Rudel ziemlich rassig, den Rückweg anzutreten. Und da fing der Spass für mich erst richtig an. Ich entdeckte einen kleinen Bach und nichts wie hin!!
Alles rufen und pfeifen hat nichts gefruchtet, ich war so konzentriert bei der Arbeit 🤭!! Dann waren die auf einmal nicht mehr zu sehen, uiuiui, dann aber nix wie los, ich kann Euch sagen, ich bin vielleicht geflitzt, aber ich habe sie natürlich locker eingeholt! Beide haben gegrinst als ich so ankam, habe mir aber nix anmerken lassen, dass ich schon ein bisschen unsicher gewesen bin. Der Start in die Ferien war schon mal gut gewesen 🤩.
Sonntag
Am ersten Tag wird immer erst am Nachmittag angefangen. Ich denke Marlene und Peter können sich dann jeweils von den Teilnehmern, welche sie noch nicht kennen ein erstes Bild machen. Ich bin natürlich so bekannt, wie sagen die Menschen, wie ein bunter Hund 😂, ich bin ja auch schon über ein Jahr dabei.
Das Wetter war wie ein Gemischtwarenladen, einmal heiss, einmal Regenschauer. Na mir war das ja egal, aber meine Chefin war laufend am an- und umziehen.
Bei meinem Start war es gerade ziemlich heiss. Ich hatte das Gefühl Peter wollte mich ein bisschen testen. Der Start war ein Rückwärtsstart, d.h. in diesem Fall mein Start war in einem ca. 2m langen, beidseitig begrenzten Eingang zuhinterst bei der Türe. Da muss ich, um dem Trail zu folgen, mich umdrehen und an meinem hinter mir stehenden Chef vorbei nach hinten loslegen. Aber ich habe das locker gemeistert 🤗.
Unterwegs musste ich noch ein eisernes Gartentor bewältigen. Ich war schon ein bisschen irritiert, wie sollte ich meiner Chefin zeigen, dass ich da eigentlich durch wollte? Mal hin, mal her, wieder geschaut und dann hat sie mir dann das Türchen aufgemacht und ich schwups durch 🤓. Der Rest was dann einfach für mich.
So habe ich heute gleich zwei neue Sachen gelernt. Türe richtig anzeigen müssen wir aber noch üben, da muss mir meine Chefin noch genau erklären, wie sie das angezeigt haben möchte.
Nach diesem intensiven Einstieg, hatte ich mir dann ein wohlverdientes Nickerchen gegönnt.
Montag
Ausgeschlafen und fit ging es am Morgen nach Bergün. Es würde ein schöner aber heisser Tag werden. Peter verkündete uns am Morgen, dass es am Nachmittag ein abkühlende Aufgabe geben würde, welche den meisten Teams vermutlich auch viel Spass machen würde. Meine Chefin grinste nur, aber sie hat mir natürlich nichts verraten 😟, schon ein bisschen gemein.
Am Morgen gab es dann eine Aufgabe die ich ohne Probleme lösen konnte, nix neues sondern alles mit dem vorhandenen «Rucksack» lösbar. Chefin war auf jeden Fall zufrieden.
Am Nachmittag ging es in Filisur weiter. Ich war ja so gespannt auf die «Überraschung»! Als wir an der Reihe waren und ich nach dem Start sah, dass es Richtung Bachbett ging, konnte ich es kaum erwarten. Zuerst noch ein bisschen zögerlich durch das unangenehme Gestrüpp aber dann «juhu» voll rein ins Wasser.
Meine Chefin hatte es ja wohlweislich geahnt, die Arbeit nahm bei diesem Trail eher den kleineren Teil ein, für mich war es einfach ein Riesenfest. Doch, doch ab und zu sah es so aus, als wäre ich auf der Spur, zwischendurch brach dann wieder meine Freude am Wasser durch.
Trotz allem Spass habe ich die Abzweigung Richtung VP Peter nicht verpasst und meine Chefin musste mich auch nicht – im Gegensatz zu anderen Erlebnissen – aus dem Wasser rausbuxieren. Das war meine dritte neue Erfahrung und die hat auch noch extrem viel Spass gemacht – gerne wieder 😊.
Dienstag
Heute verbrachten wir den ganzen Tag in Lenzerheide. Am Morgen gab es wieder etwas Spezielles. Peter ist schon sehr kreativ und hat immer wieder Ideen mit was er uns fordern und fördern kann, doch langsam rauchte mir der Kopf 🤯. Die VP sollte heute aufgrund einer DNA-Probe gesucht werden, häää?
Als ich am Start den Geruch aufnehmen sollte, präsentierte mir meine Chefin ein etwas vergrössertes Wattestäbchen in einem Röhrchen. Als sie dieses Stäbchen aus dem Plastikröhrchen zog sollte ich am Ende an der Watte riechen, aber ich hab es ganz intensiv abgeleckt und war bereit. Leider sieht man das auf dem Filmchen nicht so gut.
Noch eine kleine Erläuterung: ihr kennt ja sicher die Situationen in den Krimis wo der «Böse» ein Stäbchen kriegt, welches er im Mund herumdrehen muss, damit die DNA darauf gesichert werden kann. Genau so hat das bei uns die VP gemacht.
Wie ich gehört habe, war ich eher die Ausnahme mit der Geruchsaufnahme durch lecken, meine Kollegen haben diesen Teil der Aufgabe mit der Nase bewältigt. So oder so: alle konnten die Aufgabe super lösen 🤓.
Am Nachmittag gab es dann einen Trail ohne Spezialität. Da aber das Wetter inzwischen wieder sehr schön und die Strassen entsprechend belebt waren, wurden wir Teams trotzdem vor die eine oder andere Herausforderung gestellt.
Nachdem wir das alle souverän gemeistert hatten, ging’s zurück ins Hotel. Die einen machten noch einen kleinen Spaziergang, die anderen legten sich auf’s Ohr.
Mittwoch
Jupii heute haben wir schulfrei und wir können mit unseren Rudeln machen auf was wir Lust haben 😎. Meine Chefin war ja sehr verständnisvoll und meinte, dass wir nur etwas ganz Leichtes machen sollten, da ich ja schon so eine anstrengende Zeit hinter mir hatte.
Wir fuhren dann auf den Bernina-Pass und machten da eine kleine Wanderung bis zur nächsten Bahnstation. Nach einem kleinen Imbiss ging es mit dem Zug zurück und dann wieder ins Hotel, wo wir alle friedlich den Nachmittag verschliefen 😴.
Donnerstag
Heute blieben wir in Savognin. Der Morgen stand unter dem Thema Negativarbeit. Uiuiui 🤯, langsam raucht mir der Kopf. Ich versuche Euch die Erklärungen meiner Chefin weiterzugeben:
- Negativ-Start: Dem Hund wird ein geruchsloser, steril verpackter Geruchsträger präsentiert. Ziel: Der Hund zeigt nach seinem individuellen Bedarf an, dass er «nichts» hat. Das kann mit Sitz, Platz, bellen, etc. sein. Sinnvollerweise sollte das Anzeigen immer mit demselben Verhalten erfolgen.
- Negativ-Ziel: Dem Hund wird ein Geruch einer VP präsentiert, welche zwar die Spur gelaufen, aber nicht am Ziel auffindbar ist. Der Hund zeigt nach seinem individuellen Bedarf an, dass niemand vor Ort ist. Die Anzeige ist identisch wie beim Negativ-Start.
- Belohnung: bei beiden Arbeiten wird der Hund trotzdem belohnt und gelobt, es ist gerade am Anfang nicht einfach für ihn nichts anzeigen zu können. Auch macht es Sinn, etwas später noch einen kurzen, positiven Trail zu machen, wo der Hund zum Erfolg kommt.
Für Anfänger wie mich, wird mit dem Negativ-Start angefangen. Puhh, ich verstand die Welt nicht mehr, da war einfach nichts, überall herumgelaufen und irgendwann habe ich meine Chefin angeschaut: was muss ich machen!! Das war der Moment wo sie mich mächtig gelobt hat, für mich im Moment natürlich überhaupt nicht verständlich, aber man muss ja nicht alles verstehen, oder 🤔?
Etwas später musste ich noch einen Mini-Trail machen. Einerseits hatte die Konzentration ein bisschen nachgelassen und dann kam da auch noch mein Chef auf Besuch. Ich wusste gar nicht, wo mir der Kopf stand und das hat sich dann auch auf die Arbeit niedergeschlagen 🥺.
Tja ehrlich, dieser Trail war keine Meisterleistung 😔. Da muss ich fleissig üben, das muss gehen auch mit Begleitung von Chef.
Nach dem Mittagessen hatte sich Chef dann verabschiedet, er wollte ja mich nicht noch mehr verwirren 🙄. Das war auch gut so, es gab schon wieder etwas Neues zu lernen.
Der Start des Trails war im Dorf bis Talstation der Bergbahn. Einsteigen bis zur ersten Zwischenstation, aussteigen und den Trail weiterverfolgen. Endziel: VP auf der Sonnenterrasse der Bergbahn. Bis zur Talstation lief es problemlos, dann hat uns Peter beim Drehkreuz ein bisschen geholfen, damit mit der langen Leine kein Chaos entstand. Einstieg in die Bahn und Fahrt nach oben war spannend. Nach dem Ausstieg hatte uns Marlene erwartet und wir haben den Einstieg auf den weiteren Trail subito gefunden. Dann gab es noch eine kleine Schwierigkeit vor der Sonnenterrasse: da haben viele kleine Kinder gespielt und herumgetobt, für mich nicht ganz einfach. Ich musste da ja durch, schlussendlich habe ich mich dann zum schmunzeln meiner Chefin einfach irgendwie daran vorbeigedrückt. Ziel erreicht!! Meine Chefin war supi zufrieden.
Das war wieder ein mega anstrengender Tag und am Abend wollte ich einfach nur noch pennen!!
Freitag
Der letzte gemeinsame Morgen mit einem einfachen Trail. Für mich gab es einen Trail mit drei Sequenzen. Chef war auch wieder mit dabei, aber Chefin meinte, «da muss sie durch, das muss sie lernen».
Meine Energie zu arbeiten hielt sich in Grenzen, es war ja schliesslich eine sehr anstrengende Woche gewesen. Die Aufgabe mit Begleitung von Chef zu lösen habe ich aber schon besser gemacht und so habe ich auch den letzten Trail nicht mit Bravour aber mit einem Achtungserfolg abschliessen können 🤭.
Bevor die Heimfahrt in Angriff genommen wurde, gab es noch ein paar Fötelisessions.
Es war für mich eine anstrengende Woche, aber ich habe meinen Rucksack wieder mit vielen neuen Erfahrungen gefüllt. Aber jetzt muss ich zuerst alles sich setzen lassen und mich ein bisschen von den sogenannten Ferien erholen 😊. Bis bald.
Hoi Xändi und Rudel
Bravo,bravooooo, du bisch doch eifach super wiä du das alles schaffsch.
I freu mi scho uf diä nächschti Gschicht vo dir.
Liäbi Grüässli vo dr Xilli