Trainingswochenende Wil

Der Start dieses Wochenendes ging buchstäblich in die Hosen. Aber die Geschichte von vorne. Wir hatten Xändi noch nie dazu überreden können, freiwillig in die Hundebox zu steigen. Wir musste Madame immer reinhieven…

Sie kann schon einen Dickkopf entwickeln…

… und das auch noch teilweise gegen ihren massivem Wiederstand. Nachdem wir uns entschlossen hatten, ein neues Auto mit Standheizung anzuschaffen, waren wir der festen Überzeugung, dass die Box nicht mehr in den Kofferraum passen würde. Also wurde in unserem bisherigen Fahrzeug noch fleissig das Einsteigen auf die Rücksitzbank geübt und siehe da, das klappte gar nicht schlecht.

So bestellte ich noch eine Wanne womit wir den neuen Wagen dann ausrüsteten. Aber weit gefehlt, ich hatte die Rechnung ohne Xändi gemacht. Diese Wanne war ja einfach nur schrecklich und es wurde unter keinen Umständen mehr selbständig eingestiegen. Wieder das gleiche Prozedere wie vorher, nur musste sie jetzt natürlich noch mit Transportgestältli und an den Sicherheitsgurt gegurtet werden. Alleine war ich chancenlos!!

Ich war ziemlich verzweifelt worauf Chris sich spontan bereit erklärte mich zum Training in Wil zu begleiten und das Verladen von Xändi zu übernehmen, bzw. zu unterstützen. Das brachte mir eine gewisse Entspannung, aber auch da hatte ich mich zu früh gefreut. Als ich an der Reihe war und sie von der Gurte lösen wollte, ging ein wahrer Kampf los. Sie warf sich dermassen in’s Zeug, dass es für mich unmöglich war, den Karabinerhaken zu lösen. Mit vereinten Kräften schafften wir es dann.

Dann hiess es Transport- gegen Trailgestältli auswechseln. Xändi ist auch sonst nicht die Ruhe selbst, aber jetzt war der Teufel los. Bellen, bellen, bellen und sich unbändig aufführen. Nach geraumer Zeit waren wir soweit bereit und gingen an den Start. Aber meine Verfassung war ziemlich am Boden.

Den Trail will ich gar nicht weiter kommentieren, es war nur eine Katastrophe. Sie fand die Ruhe nicht mehr um zu arbeiten und ich kehrte ziemlich geknickt zu Chris zurück. So konnte ich das Training gleich abblasen. Bis wir sie nur wieder im Auto hatten, war ein Kraftakt.

Wir beschlossen kurzerhand nach Hause zu fahren. Ein Versuch mit der Box konnte ja nicht mehr als schief gehen. Langer Rede kurzer Sinn, sie ging arschknapp in den Kofferraum.

Hund wieder normal in die Box gepackt und zurück nach Wil. Dann konnte das Training mit dem Start am Nachmittag entspannt beginnen.

2.3.24 Samstag-Nachmittag Schulanlage Lindenhof

Ganz so entspannt ging ich dann doch nicht an den Start. Hatte sie das Desaster vom Morgen verdaut? Aber meine Ruhe kehrte schnell zurück, das Startprozedere war gut, ein, zwei Beller aber sonst alles im grünen Bereich.

Nach anfänglichem Privatisieren klinkte Xändi sich schön ein und dann ging es flott vorwärts. Der offene Platz über den sehr grossen Schulhof meisterte sie problemlos und als dann noch jemand quasi auf ihrem Arbeitsweg stand, wurde er kurz «appenzellerisch» angebellt 😌. Kurz vor einem Durchgang standen noch zwei Jungs ziemlich provokativ auf dem Weg und machten mit ihrem Ball Blödsinn. Aber sie liess sich auch da nicht beirren und marschierte einfach vorbei. Es war ein schöner Trail und die Welt war wieder in Ordnung.

Traillänge: 497 m

3.3.24 Sonntag-Morgen Wil Stadt

Da jetzt wieder alles im Lot war, freute ich mich natürlich auf das heutige Training.

Heute morgen war die Herausforderung, dass ich selbständig arbeiten musste, d.h. Peter war zwar immer dabei, aber ich musste meine Entscheidungen zusammen mit Xändi alleine treffen. Bei einer Stelle waren wir ziemlich am «ackern» bis wir den richtigen Weg gefunden hatten. Peter würde das Team natürlich nie ins Blaue laufen lassen, aber die Hilfestellung erfolgt wirklich nur, wenn man nicht mehr weiter weiss.

Dann ging es aber flott weiter und wir haben das Ziel ohne weitere Probleme erreicht. In Anbetracht der bevorstehenden Prüfung sind solche Trainings sehr gut, aber man merkt es den Trails trotzdem an. Der Hundeführer ist nicht so sicher wie sonst und das wirkt sich postwendend auf den Hund aus, im Speziellen, wenn er noch so jung wie Xändi ist. Aber er gibt einem schon so einen Vorgeschmack!

Traillänge: 415 m

3.3.24 Sonntag-Nachmittag Wil Stadt

Der Abschluss wird immer mit einem leichteren Trail gemacht. Der Hund, der Hundeführer natürlich auch 😉, soll mit einem rundum guten Gefühl nach Hause gehen. Als wir dann mit Xändi unterwegs waren, setzte die Konzentration mal kurz aus. Xändi ging wieder einmal im Krebsgang voran und sie schaffte es auch in diesem Stil um eine Ecke zu biegen.

Ist ein bisschen schwierig zu erklären. Man stelle sich vor der Hund läuft schräg durch die Kurve wie ein Auto mit Heckantrieb im Drift-Modus. Es sah buchstäblich so aus, als würde sie mit dem Hintern voraus in die nächste Strasse einbiegen. Peter und ich mussten lauthals lachen. So extrem hätte er das noch nie gesehen, ausserdem zeigten dieses Verhalten nur die Appenzeller 😉. Tja sie sind halt schon speziell, die Appenzeller.

Nach diesem ereignisreichen Wochenende konnten wir wiederum mit einem etwas volleren Wissensrucksack nach Hause fahren 🤓.

Ein Gedanke zu “Trainingswochenende Wil”

  1. Das isch jo wider ä tolli Gschicht,so intressant gschriebä und luschtig au no drzuä,mir lachä au sehr vill mit dr Xilli und chöntä eus es Läbä ohni sie gar nit vorstellä.
    Liäbi Grüässli us Olsberg Xilli,Moni,Robi

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