Genau, ihr habt es gemerkt, so ein Bericht gab es doch schon letztes Jahr. Da war die Vorbereitung allerdings für die Prüfung M1. Da ich ja schon sehr jung mit Trailen angefangen habe, meinte meine Chefin damals,

es wäre schön immer im Frühling eine weitere Stufe zu erklimmen.
Der Inhalt der Prüfung wird in der Prüfungsordnung von sam-dogs festgehalten. Die Steigerung der M2-Prüfung wird hauptsächlich durch die Länge unterschieden. Aber sind wir mal ehrlich, die 300 m mache ich mit links, wenn ich gut drauf bin.
Samstag
Aber eben, das mit dem gut drauf sein, ist so eine Sache. Beim ersten Trail am Samstagmorgen war ich weit davon entfernt. Es hat aber auch wirklich nichts gepasst. Meine Chefin ist mit mir viel zu früh an den Start gegangen, dadurch musste ich, für meine Verhältnisse, lange warten. Das ist jetzt gar nicht mein Ding und ich habe dies dann auch lautstark kund getan.
Um das Ganze ein bisschen zu entspannen, ist sie mit mir um die Waldhütte spaziert und wauw, was habe ich gefunden, ein Stück Brot. Schnell wie ich bin war das natürlich blitzartig verdrückt. Als ich dann endlich an den Start konnte hatte ich nichts anderes mehr im Kopf als eventuell noch etwas zu finden. Der Trail war eine wahre Katastrophe, was hatte eine andere Teilnehmerin über meine Arbeit gesagt: und mit diesem Hund will sie an die Prüfung!!
Meine Chefin war schon ein bisschen enttäuscht 😞, aber sie wusste schliesslich, was ich für ein Potential habe. Sie meinte, den Vorfall schnell in die Tonne schmeissen und am Nachmittag mit neuem Wissen weiter machen.
Da ich ja nun den Einlauftrail vom Morgen versaut hatte, hiess es am Nachmittag den Probe-Prüfungstrail mit Flanker gut zu meistern.


Meine Chefin hatte gelernt: kurz vor dem Start wurde ich erst aus dem Auto genommen, hatte noch schnell Zeit ein Bisi zu machen, keine Zeit zum umme z’blöterle und dann ging es los. Da war ich echt gut drauf und schon der Start war super. Was sagen die Mantrailer immer: ein schlechter Start gibt einen schlechten Trail, das hat was!!



Als wir dann souverän die Versteckperson gefunden hatten, habe ich es natürlich schon genossen, wie mich alle bewundert haben und ich auch entsprechend gelobt und geknuddelt wurde. Wie Tag und Nacht meinten sie, natürlich nicht Marlene, die kennt meine Qualitäten 😊. Mein Ansehen war wieder markant gestiegen.
Meine Chefin war entspannt und glücklich darüber. Morgen werden wir die Generalprobe genau so meistern, meinte sie. Klaro, das ist doch gar kein Thema für mich. Wenn alles richtig läuft, bin ich sehr verlässlich.
Sonntag
Bei uns war mieses und in Bonaduz strahlendes Wetter, das war doch mal ein guter Einstieg. Sie meinte schon zu Hause, dass wir unbedingt als Erste starten sollten, dann gibt es keine Warterei und man ist noch total frisch. Da anscheinend die meisten Leute nicht so gerne als Erste starten, wurde dieser Wunsch erfüllt.
Während einer Prüfung ist meine Chefin ja nie nervös, im Gegenteil! Aber bei der Vorbereitung habe ich natürlich schon bemerkt, dass da eine kleine Nervosität vorhanden war, deshalb habe ich sie auch aktiv unterstützt indem ich mir problemlos das «Gstältli» überstülpen liess und keinen Beller von mir gab. Ich kann das, glaubt mir, ich merke schliesslich schon, wenn es wirklich drauf ankommt 🤓.

Es lief super, aber dann kamen wir auf einmal auf einen Riesenplatz! Ist eigentlich in dieser Prüfung nicht vorgesehen. Wir hatten diese Thematik früher auch schon im Training, aber nicht auf einer Wiese, sondern eher im urbanen Gebiet.
Meine Chefin war so erstaunt über diese Situation, dass sie nicht bemerkte, dass ich ihr gleich bei Ankunft ein leichtes Zeichen nach links gab. OK, wir haben dann schön nach Schema abgearbeitet, zuerst rechts – negativ, gerade aus – negativ, nach links yeah und weiter ging’s. Der Rest war problemlos, selbst eine Rampe habe ich auf Anhieb als den richtigen Weg erkannt. Versteckperson gefunden, Belohnung reichlich erhalten. Meine Chefin war happy und ich natürlich auch 🤗.
Am Nachmittag gab es dann nur noch einen lockeren Trail, wir hatten schliesslich schon eine Menge geleistet. Dabei passierte folgendes, den ganzen Tag streifte eine Katze durch’s Gelände, nach Streicheleinheiten suchend. Wenn wir Hunde nicht in der Nähe waren, erbarmten sich unsere Besitzer ihrer, aber nur dann!!
Der Gipfel war dann, als mein Kollege an der Reihe war. Diese freche Mieze hatte sich doch tatsächlich bei der Versteckperson eingenistet und verduftete auch nicht als er ankam. Er war so nett und machte keine Anzeichen, ihr den Tarif durchzugeben, dass sie verschwinden sollte. Da wäre ich vermutlich nicht so sozial gewesen!


Sie war so aufdringlich, dass sie am Schluss sogar noch etwas von der Paste bekam. Na, ich weiss nicht!
Also zu 75% ein erfolgreiches Wochenende und meine Chefin sieht der Prüfung im Mai jetzt sehr gelassen entgegen. Aber ihr dürft mir natürlich trotzdem die Daumen drücken, ich werde dann, wie auch immer es gelaufen ist, berichten.
Hoihoi Xändi
Es isch wider spannend und luschtig gsi
dini Erläbnis zläsä,toll!!!
Ich bi nachem spazierä wider im Brunnä
am ummäplantschä,du weisch jo wiä gärn ich das mach.
Mir wünschä dir an dinerä Prüäfig vill Erfolg und ich heb dr beidi Pfotä.
Liäbi Gtüässli an di und dis Rudel
dini Schwöschter Xilli mit Rudel