Zuerst die Arbeit ……

Die können ja so klug daher reden, die wirkliche Arbeit mache ja ich, ich hoffe, dass sie sich dessen auch bewusst sind 🙂. Also von Anfang an. Trailferien im Bündnerland waren wieder angesagt ….

Mein Stammplatz im Zimmer bei Schrämlis, natürlich immer sauber mit Decke geschützt!!

…. einige von Euch haben ja schon Berichte in der Vergangenheit darüber gelesen. Wir reisten am Samstag an, der Start des Kurses war am Sonntagnachmittag.

Sonntagnachmittag

Leider war uns der Wettergott nicht so freundlich gesonnen, es regnete durchwegs, nicht stark, aber konstant und man wurde nass. Uns Hunden hat das da nicht viel ausgemacht, wir sind hart im Nehmen und die Rudelführer sind einfach so angefressen von dieser Arbeit, dass sie den Regen ignorieren 😆.

Das Wochentraining startete mit einem lockeren Einlauftraining in Alvaneu. Jeder Teilnehmer konnte seine Wünsche einbringen. Meine Chefin meinte, sie hätte gerne unterwegs eine Türe, da sie das in der letzten Zeit mit mir zu Hause geübt habe. Sie wollte scheinbar sehen, ob das Training gefruchtet hatte.

Aber hallo, als wir dann bei einem schmiedeeisernen Gittertor bei der Kirche ankamen, sah ich ihr die Spannung buchstäblich an. Es war natürlich keine kompakte Türe wie zu Hause, aber als ich sah, dass ich, trotz intensiven Versuchens, nicht durch die Stäbe kam, sass ich hin und bellte lautstark, damit sie auch verstand, was ich eigentlich wollte. Und sie strahlte, wieder eine kleine Einheit für den Erfahrungsrucksack 🤗.

Montag

Heute arbeiteten wir in Davos. Am Morgen war es knackig kühl und entsprechend super zum arbeiten. Für mich war heute morgen das Thema «am Ende entgegenkommende Person» und «Türen im Bahnhofsareal» zu lösen.

Den Trail arbeitete ich sauber aus, keine Probleme, Türen funktionierten einwandfrei, aber der Schluss auf einer abwärts laufenden Rampe flutschte nicht auf Anhieb. In der Vergangenheit hatte ich entgegenkommende Personen gestellt, also ich war vor sie hingesessen. Die vielen Leute und dann diese Rampe hatten mich ein bisschen irritiert. Ich lief an der Versteckperson vorbei, aber nur kurz, da war doch was, umgekehrt und dann vor die Person gestellt. Ziel erreicht 😅 und meine Chefin atmete durch. Wieder eine neue Erfahrung gesammelt.

Am Nachmittag war es schon ziemlich warm, entsprechend gab es einen lockeren Trail. Aber ich habe die Aufgabe gut gelöst und meine Chefin war sehr zufrieden.

Ich habe gut gearbeitet, aber es war auch anstrengend, vor allem bei der Wärme

Danach gab es für mich ein schönes Nickerchen 😴

Dienstag

Das Wetter war inzwischen herrlich und es war Training an der Albula angesagt. Am Morgen gab es einen Wald-Trail, über Waldpfade, Trampelpfade, was ich an meiner M2-Prüfung machen musste und ich konnte es noch 😊.

Über Mittag ging meine Chefin mit mir an die Albula, sie wusste, dass sie mir damit die grösste Freude machen konnte. Sie chillte am Ufer auf einem Stein und verdrückte ihren Imbiss und ich konnte im Wasser toben.

Am Nachmittag war der Wassertrail angesagt. Meine Chefin hat gekniffen 😉. Die Steine seien glitschig und das Profil der Schuhe nicht geeignet. Kurz gesagt: Sie hatte keine Lust ins Wasser zu fallen 🤣. Ich will jetzt nicht spotten, ich kann mich ja nur kurz schütteln, dann bin ich fast wieder trocken.

Der Trail war dann zuerst im Wald und dann ging es ans Ufer. Meine Chefin hatte ihre Zweifel und dachte, dass ich natürlich sofort ins Wasser hechten würde, aber schaut es Euch an, ich finde, ich habe einen guten Job gemacht.

Die Versuchung war schon gross, aber ich habe meine Arbeit nicht vergessen. OK am Schluss war es dann schon etwas zu grenzwertig für mich, aber schlussendlich habe ich die Versteckperson gefunden und ich habe schon gemerkt, wie meine Chefin stolz auf mich war 😊.

Ja ich wollte auch noch erzählen, was der Chef an diesem herrlichen Tag so getrieben hat. Er hatte ja sein e-bike dabei und wieder einmal ein bisschen übertrieben mit seinem sportlichen Ehrgeiz. Ich kann Euch die Tour nicht beschreiben, aber sie muss ziemlich heftig gewesen sein, all den Schürfungen an seinen Beinen nach zu beurteilen. Ich habe versucht, diese intensiv zu lecken, aber das wollte er dann doch nicht 🥺.

Chris auf grosser Tour 😆

Mittwoch

Heute war unser freier Tag. Lacht nur Mantrailing ist Hochleistungssport und für Hunde sehr anstrengend. Wir machten eine kleine Wanderung zur Staffelalp, kennt ihr ja bereits von früher. Hübsche kleine Bergbeiz. Leider waren wir kaum da, zog sich der Himmel zusammen und wir mussten ratzfatz nach Hause. Kaum da angekommen, ging der Regen los. Dann hiess es einfach chillen, was ja auch nicht schlecht ist.

Donnerstag

Am Morgen musste ich mich mit einem total neuen Thema befassen: Negativ-Start! Wie wird das uns Hunden beigebracht?: eine sterile Gaze wird in die Tüte gepackt. Der Start erfolgt identisch, wie der normale Trail.

Meine Chefin führte mich wie immer an den bekannt gegebenen Start und vollzog das normale Prozedere mit mir. Komisch das «Guetsli» war zwar im Sack aber sonst roch es nach nichts. Hmmm, was mach ich jetzt das Startkommando «Los geht’s» hatte ich erhalten, aber es gab ja keinen Geruch.

Da ich ja keinen Geruch hatte, war natürlich ein anderer Geruch auch nicht uninteressant, hat meine Chefin natürlich nicht zugelassen. Ich hab sie dann mal angeschaut so in dem Sinne: hallo, ich hab einfach nichts! Beim dritten Mal hat sie mich dann zu sich genommen und ich habe, obwohl ich ja nichts gefunden hatte, meine volle Belohnung bekommen. Ja das ist ja mal ein Deal 😋

Nach einer Pause im Auto durfte ich dann noch einen kleinen Trail machen. Das braucht es gemäss Marlene, ein sogenannter Motivationstrail weil das Letzte, was der Hund aus dem Training mitnimmt, ist gleichzeitig auch das Erste was er am Folgetag oder bei der nächsten Aufgabenstellung abruft. Ist für mich alles ein bisschen kompliziert und interessiert mich auch nicht wirklich, wenn nur meine Chefin es verstanden hat 🫢

Am Nachmittag musste ich mich dann mit dem Negativ-Ende auseinander setzen. Start, Geruchsaufnahme, Trail war alles ganz normal und ich war flott unterwegs. Aber auf einmal war es alles andere als flüssig und ich «blöterlete» herum und als ich dann auf dem grossen Platz ankam: nix, einfach nix. Heh Leute, das war echt schwierig, wie brachte ich meiner Chefin bei, dass ich nix mehr habe? Aber sie hat mir geholfen, sobald ich sie angeschaut habe, durfte ich zu ihr und und nachdem ich schön vorsass bekam ich meine Belohnung.

Das war ein harter Tag und nachher war ein intensiver Schönheitsschlaf notwendig.

Freitag

Heute war der letzte Morgen, was sie sich heute wohl wieder ausgedacht hatten?!? Peter und Marlene waren ja ziemlich kreativ. Wir mussten heute auch nicht so früh aufstehen, da Hundeführer und Hunde gestaffelt starten mussten.

Wir waren die Letzten die starteten. Start alles ganz normal, ausser – hmmm – dieser Geruch kam mir doch irgendwie bekannt vor?!? Aha, ich wusste, wer es war, dann nichts wie los. Zielstrebig ging es zur Rinerhorn-Gondelbahn und da mussten wir dann in eine Kabine steigen. Das war ja schon ein bisschen aufregend.

Angekommen, aus der Gondel raus, Geruch wieder aufnehmen und weiter geht’s. Und dann ging dann die Post ab, ich hatte es ja gewusst, es war der Chef der die Versteckperson war. Supi, ganz grosse Freude 😃.

Ich habe viel gelernt in diesen Ferien und mein Rucksack ist wieder ein bisschen voller geworden. Aber ein Appi braucht das und ist nur ein zufriedener Hund, wenn er arbeiten kann 😂

Dann seid mal gespannt auf den nächsten Bericht … «und dann das Vergnügen» was nicht immer ein Vergnügen war 😉

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