Als ich die Hundeferien im Juli 22 gebucht habe, war Xändi noch ein «Pfüderi». Doch Ferienangebote von sam-dogs sind immer in Windeseile ausgebucht, deshalb musste ich nicht lange überlegen, das würde für uns beide sicher sehr spannend werden.


Xändi kann manchmal eine ziemlich anstrengende junge Hundedame sein (PUBERTÄT ??) und entsprechend freute ich mich auf diese Ferien umso mehr. Wir würden hier mega profitieren und es war natürlich auch ein bisschen entspannend zu sehen, dass andere Hundebesitzer mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hatten.
Vorab konnten wir Peter unsere Wünsche in Bezug auf Probleme zukommen lassen. Für Xändi waren das:
- Leinenführigkeit
- Hundebegegnungen
- Jagdtrieb in Bezug auf Katzen etc.
1. Tag – Sonntag
Der Start war am Sonntag-Nachmittag, der sich eher regnerisch zeigte, aber für einen Hündeler ist das ja kein Problem. Die Truppe war jedenfalls bestens gelaunt und lauschte den Worten von Peter sehr gespannt.

An diesem Nachmittag lag das Schwergewicht auf Schleppleinentraining und Rückruf. Alle waren natürlich sehr gespannt darauf, wie die einzelnen Hunde sich zeigten und auf welchem Stand sie waren. Der Mix der Gruppe in Bezug auf Hunderassen
- Appenzeller Sennenhund
- Beagle
- Dalmatiner
- Schwarzer Schäferhund
- Toller
- Tschechoslowakischer Wolfshund
- Zwergpudel & Bolonka-Mischling


Die einzelnen Teams zu beobachten war sehr interessant und aus den Hilfen und Kommentaren von Peter entstanden auch sehr aufschlussreiche Gespräche. Ich war mit Xändi sehr zufrieden, sie hatte ihren Einstieg gut gemeistert!
2. Tag – Montag
Am Morgen wurde auf die individuellen Herausforderungen der einzelnen Teams eingegangen wie Impulskontrolle, Rückruf, Hundebegegnungen oder Deckentraining. Für uns stand Hundebegegnung auf dem Programm und unser Begegnungsteam waren Bettina und Sherim, der Wolfshund.
Am Anfang mussten wir einfach ruhig herumgehen, so konnten sich die Hunde aus der Distanz begutachten. Das ging soweit gut und Peter meinte dann, wir sollten uns jetzt gegeneinander in einem angemessenem Abstand aufstellen und den Hund sitzen lassen.


Frage von Peter an mich: Was meinst Du, wird sie zu ihm laufen? Meine spontane Antwort: Nein! Er ist ihr sicher zu gross!! Was weiter passierte seht ihr nachstehend.


War schon eine ziemlich wilde Sache, aber ich denke, sie hatten einigen Spass zusammen und es war ein ausgewogenes Toben.
Am Nachmittag gingen wir alle zusammen auf einen gemeinsamen Spaziergang, natürlich an der Leine. Puhh 😫, war für mich der Horror, ich wusste ja wie Xändi drauf sein konnte: zerren, zerren, zerren, seit-, rück- und vorwärts. Würde ein anstrengender Spaziergang werden. So kam es dann auch und ich versuchte, das Beste daraus zu machen indem ich genügend Abstand zu den anderen Hunden hatte.
War ein sehr anstrengender und aufregender Tag für Xändi und auch für mich.
3. Tag – Dienstag
Am Morgen ging es um die Leinenführigkeit. Um dem Hund, ohne zerren und rucken an der Leine, verständlich machen zu können, was wir von ihm wünschen, gibt eine seitliche Befestigung eine gute Hilfe. Peter und Marlene hatten uns dafür einen Kanal, beidseitig mit Schafzaun – natürlich ohne Strom 😉, aufgebaut.


Der Hund soll an lockerer Leine neben mir gehen, der Befehl «Fuss» wird nicht eingesetzt. Geht er vor wird er mit dem Körper blockiert, dann wird wieder locker weiter gegangen. Je besser der Hund das macht, kann mit Ablenkungen jeglicher Art weitergearbeitet werden. Das Ziel: der Hund läuft locker ohne Leine neben uns, ohne dass wir eingreifen müssen. Es gibt noch viel zu tun 😵💫!

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Fränzi mit ihrem schwarzen Schäferhund Finn und ich beschlossen spontan zusammen vom Sägewerk nach Tinizong zu wandern. Nach kurzer Zeit liessen wir die beiden frei laufen und es ging sehr gut, Finn war da sehr stressresistent. Wir kamen auch noch an eine schöne Wasserstelle wo sich beide herrlich austoben konnten. Ich denke, dass das Xändi sehr gefallen hat 😄.
4. Tag – Mittwoch
Am Mittwoch teilte telten wir uns in zwei Gruppen auf. Die Einen besuchten mit Peter zusammen einen Bahnhof um das Verhalten mit vielen Menschen, Kindern etc. zu üben. Der andere Teil blieb in Alvaneu und konzentrierte sich auf Aufmerksamkeit, Umorientierung und Rückruf.
Wir waren zusammen mit Marlene bei der zweiten Gruppe. Durch die Reduktion auf drei Teams wurde die Arbeit sehr intensiv und man konnte sich den Themen noch eingehender widmen.
Unser Thema war: Warum hat Xändi keine Lust das Spielzeug nach erfolgter Aufmerksamkeit zu holen? Der nachfolgende Film zeigt die Lösung!
Wie Marlene uns erklärte, sieht der Hund rot, orange und grün nur in Grau-Schattierungen. Es hat sich jetzt auch zu Hause bestätigt mit dem gelben Ball klappt die Übung, aber es muss natürlich noch gefeilt werden 😉!
Am Nachmittag waren wir wieder vereint und wir beschäftigten uns intensiv mit der Nasenarbeit. Peter zeigte uns eine Möglichkeit mit seinem Mali Leni: Teebeutel verstecken! Faszinierend!! Ein Hagebuttenteebeutel wird irgendwo versteckt, der Hund erhält den zweiten Beutel zur Geruchsaufnahme und dann geht es los. Im Schnellzugstempo hatte Leni den ersten Beutel gefunden. Das ist schon beeindruckend und eine lässige Art mit dem Hund zu arbeiten.
Alle Teams lösten diese Aufgabe, allerdings noch auf tieferem Niveau, mit Bravour. Beim Toller war klar, dass er den Beutel fressen würde. Das Problem löste Peter mit einem Backstein, den er auf den Teebeutel legte. Darauf zeigte der Toller den Beutel durch Platz machen sehr schön an. Diese Arbeit hat bei allen für viele Aha’s und Wauw’s gesorgt. Mit wie wenig doch der Hund ausgelastet werden kann. Wir werden dies ganz sicher in unser Programm aufnehmen.

5. Tag – Donnerstag
Am Donnerstag wurde erneut das Thema Hundebegegnungen aufgenommen. Ich war gefordert 😩! Xändi war ausser Rand und Band. Als erstes Team bekamen wir Fränzi und Finn zugeteilt. Ich dachte, das wird doch sicher gut gehen, nach der entspannten Wanderung vom Dienstag. Nix da, Xändi war natürlich der Meinung, dass sie mit Finn spielen könnte und entsprechend hatte sie überhaupt kein Verständnis, dass sie jetzt ganz ruhig und entspannt bei mir laufen sollte.

Beim zweiten Team waren es der Zwergpudel und Bolonka-Mischling. Das wird jetzt sicher kein Problem, dachte ich, kleine Hunde sind ihr sonst schnurzegal auch wenn sie kläffend daher kommen. Weit gefehlt, heute war das ganz anders! Das Gekeife ging wieder los und wollte nicht aufhören. Irgendwann riss mir die Geduld und ich habe sie kräftig geschüttelt und siehe da, auf einmal ging es!


Am Nachmittag übten wir dann das Gleiche noch am Schafzaun, ein Team innen, ein Team aussen und die Hunde waren je in Aussenposition, also sie mussten sich nicht kreuzen. Dieser Teil ging ein bisschen besser, trotzdem wir haben noch eine Menge Potential nach oben 🙄. Trotz dem Frust muss ich ehrlicherweise sagen, Xändi ist erst 17 Monate alt und im Temperament ein wilder Hund, entsprechend muss noch viel Arbeit eingesetzt werden.
Am Abend musste ich das alles erst einmal verdauen und überlegen, wie wir das künftig üben könnten. Inzwischen haben wir uns für die Gruppe «Hundebegegnungen» angemeldet, die regelmässig stattfindet. Wir bleiben dran!
6. Tag – Freitag
Und schon war der letzte Tag angebrochen. Der Morgen wurde mit lustigen Spielen, in welchen die geübten Themen eingesetzt werden konnten, verbracht. Schaut selbst…
Die Leine war nur eine Papierschlange und hat natürlich dem Schütteln von Xändi nicht stand gehalten 😂, aber Spass hatte es gemacht!
Es waren intensive Ferien, die uns gefordert aber auch gefördert haben. Es war eine tolle Gruppe, tolle Hunde und natürlich auch ein Super Coaching-Team 🥰🤓 und es gibt sicher ein nächstes Mal.
👋🏻👋🏻👋🏻Total kurzweilig und lehrreich! Jetzt freue ich mich mega auf den Schwarzwald am 20. August…🙋♀️Elisabeth